Um auch mal abseits der geteerten Straßen mit einem "Rennrad" fahren zu können, bedarf es schon eines etwas speziellen Rades.
Nämlich einem Querfeldeinrennrad.
Heutzutage auch Crossrad oder gar Gravelbike genannt, gibt es diese Gattung von Rennrad tatsächlich schon seit den 50ern des vergangenen Jahrhunderts.
In Zeiten, in denen die Radprofis und guten Amateurfahrer noch nicht zum Wintertraining nach Mallorca, Südafrika oder sonst wohin in wärmere Gefilde zum radeln fliegen konnten, machte man sich Gedanken auch in unseren Breitengraden bei Regen, Matsch und Schnee trainieren und Rennen fahren zu können.
So entstand die Idee mit etwas umgebauten Rennrädern einfach im Gelände zu fahren - quasi Querfeldein.
Über Rundkurse mit teilweise steilen Anstiegen, die meistens nur läuferisch mit geschultertem Rad erklommen werden konnten und Hindernissen, über die gefahren - gesprungen - oder aber auch das Rad getragen werden musste, hatten die Fahrer mehrere Runden zu fahren, ehe es einen Sieger gab.
Stets ließen sich die Veranstalter von solchen Querfeldeinrennen neue Gemeinheiten einfallen, um die Rennfahrer ordentlich müde zu machen und den Zuschauern ein interessantes Rennen zu bieten.
In dieser Zeit holten sich die Rennfahrer aber bei diesen Rennen die Form für´s Frühjahr und konnten nebenbei auch noch ihre Radbeherrschung und ihre Fahrtechnik verfeinern.
Neben den Belgiern, die ein Macht im Querfeldeinsport seit jeher sind, gab und gibt es auch eine Reihe sehr erfolgreicher deutscher Fahrer.
Weltmeister (teilweise mehrfach) wurden z.B. Rolf Wolfshohl, Klaus.Peter Thaler, Mike Kluge, Philipp Walsleben (U23) und bei den Damen Hanka Kupfernagel.
Nun aber zu den Querfeldeinrädern.
Die damals in den 50ern vorhandenen Rennräder wurden mit gröberen Reifen ausgerüstet, was zur Folge hatte, dass die normalen Seiten- oder Mittelzugbremsen nicht genug Platz für die breiteren Reifen boten und durch sogenannte Cantileverbremsen, welche an der Gabelscheiden bzw, den Hinterbaustreben befestigt wurden, ersetzt werden mussten.
Die nächste Generation an Querfeldeinrädern hatte dann schon spezielle Sockel für die Aufnahme der Canti-Bremsen angelötet.
Auch wurde das Tretlagergehäuse etwas höher gesetzt, um beim überfahren von Hindernissen niicht so schnell aufzusetzen.
Der Lenker war etwas breiter als beim Straßenrennrad um beim lenken einen größeren Hebel zu haben, der Vorbau war auch etwas höher um nicht ganz so tief gebückt zu sitzen.
So ist auch das VINER Vigor Querfeldeinrad konstruiert.
Ein Alu- Rahmen bildet den Kern des Rades, um den sich folgende Komponenten versammeln:
Sattelstütze, Lenker und Vorbau von Syntace. Der Lenker an einem Querfeldeinrad ist übrigens etwas breiter, als bei einem Straßenrennrad.
Der Sattel und das Lenkerband sind von Fizik.
Ergopowerhebel Campagnolo Centaur Carbon 10-fach, der Campa Centaur Umwerfer,und ein Schaltwerk Campagnolo Record sorgen für die nötigen Gangwechsel.
Die Campagnolo 10-fach Kassette bis 29 Zähne, eine Campagnolo Centaur Compact Kurbelgarnitur mit 50/34 Z. und eine KMC-Kette in Gold bilden den Antriebsstrang.
Die Laufräder bestehen aus Campagnolo Record Naben mit Mavic Open Pro Ceramic Felgen und Sapim Speichen.
Den Kontakt zum Untergrund stellen Continetal Cyclo X-King Reifen her.
Das ganze wird gebremst von Tectro Cantileverbremsen mit Zusatzbremshebeln.
Ein Berner-Carbon Bremszughalter am Vorderrad beugt Vibrationen beim Bremsen vor.
2010/11 wurde dieses Rad zusammengebaut.