Endlich wieder mal ein Rennrad mit deutschen Wurzeln - und das beste was man damals so drum und dran bauen konnte.
Wenn auch Dürkopp zu dieser Zeit kein eigenes Profiteam mehr unterhielt, so bauten die Bielefelder denoch schöne Räder und Rahmen.
Ein solch schöner Rahmen (vermutlich neu lackiert und liniert) mit herrlichen Verchromungen am Steuerrohr, Gabel und Hinterbau, weckte mein Interesse, als ich ihn der elektronischen Bucht fand.
Alsbald war er auch mein Eigen geworden und sollte mit Komponenten aus der damaligen Zeit bestückt werden.
Ein wunderschöner Dürkopp-Rahmen von ca. 1952 - darauf lässt die Rahmennummer schließen.
Update Februar 2020: Der alte Besitzer des Rahmens hat sich bei mir gemeldet und mir etwas über die Historie berichtet.
Demnach gehörte der Rahmen in den 1950ern einem recht erfolgreichen Amateur-Rennfahrer, der nach Beendigung seiner Karriere den Rahmen weiterverkaufte.
Auch der neue Besitzer gewann Rennen mit dem Rad.
Später kam es dann zu meinem Vorbesitzer, der den Rahmen sehr aufwändig neu lackiert und das Rad wieder zeitgenössisch aufgebaut hat. (Ein Bild davon findet sich ganz am Ende der Bilderstrecke)
Nachdem sich mein Vorbesitzer auf eine andere Marke spezialisiert hatte, verkaufte er den Dürkopp-Rahmen an mich.
In kurzer Aufzählung werden die verbauten Komponenten beschrieben:
Als Schaltung konnte natürlich nur eine Campagnolo Gran Sport aus den frühen fünfzigern montiert werden.
Ohne Umwerfer und zweites Kettenblatt, gibt es nur 4 Gänge, die der Everest Zahnkranz zur Verfügung stellt.
Die dreiteiligen Campagnolo Gran Sport Naben wurden mit den - allerdings neuen - Holzfelgen von Cerchio Ghisallo, zu einem herrlichen Laufradsatz verheiratet. Als Bindeglied dienen Prym Speichen.
Weinmann Type 730 Bremsen sorgen in Verbindung mit Kork-Bremsgummis für die Verzögerung.
Nagelreißer an den Bremsen montiert, beugen hoffentlich der ein oder anderen Reifenpanne vor.
Von Titan kommt der Vorbau, der einen Maes-Kint Lenker klemmt.
Ein Lenker-Flaschenhalter von REG, trägt die in den 50er Jahren noch übliche Alu-Trinkflasche.
Auf einer Titan Sattelstütze ist ein Brooks B17 Sprinter Sattel (ein auf 1925 Stk. limitierter Nachbau des Klassikers von 1925) montiert.
Übrigens die laufende Nummer 0280.
Einzig allein die Holzfelgen, die Speichen, die Continental Giro Schlauchreifen, die Wippermann Kette, sämtliche Züge und das Leder-Lenkerband sind neuwertig.
Seine Feuertaufe im Kreise anderer Oldtimer hat das "blaue Wunder" im September 2017 bei der Tretro in Sinsheim erhalten.
Auch 2018 war es dort wieder mein Begleiter.