Während in Belgien am sogenannten "Opening Weekend" die Profisportler bei leichtem Sonnenschein die diesjährige Klassiker-Kampagne einläuteten, war es bei uns am Faschingswochenende stark bewölkt und um einige Grad kälter, als vorhergesagt.
Unser Opening Weekend wollten sich trotz des nicht so prickelnden Wetters Evelyn, Silke, Klaus, Michael und ich nicht entgehen lassen.
Als grobes Ziel war mal angedacht, die 60km bei unserer Runde zu knacken.
Silke hatte sich Gedanken gemacht und eine schöne Strecke vor Augen.
Diese stieß auf breite Zustimmung und so wurde Silke zur heutigen Fahrwartin ernannt.
Doch als sie aus dem Tresor die Nadel des Fahrwartes holen wollte, war dieser leer :-(
Vermutlich hatte der Fahrwart der letzten Woche sie nicht wieder an Ort und Stelle gebracht.
Das brachte die Truppe dazu, sich Gedanken über Strafzahlungen für solche Vergehen zu machen.
Der Strafen-Katalog wird in Kürze veröffentlicht.
So übernahm Silke unausgezeichnet die Führung und lotste uns durchs Solmsbachtal bis nach Brandoberndorf.
An der ehemaligen Sanitätskaserne vorbei ging es dann zum Ortsausgang und weiter in Richtung Hasselborn.
Hier erklommen wir unsere erste "Muur" hinauf nach Grävenwiesbach.
Dieser harte Anstieg mit seinen bis zu 15% Steigung tat ordentlich weh.
Aber danach ging es in den Ort wieder hinab.
In der Ortsmitte bogen wir rechts ab nach Möhnstadt.
Trotz aller Lieblichkeit des schönen Tales, stellte es uns an seinem Ende noch auf eine kurze knackige Probe, indem die Straße zunächst nur unmerklich, dann aber garstig steil wurde.
Hier überholten wir zahlreiche faschingsmäßig kostümierte Spaziergänger, die wir mit einem lauten Helau grüßten.
Als wir den Ort erreichten, waren wir inmitten der Zuschauer des hiesigen Faschingsumzuges, der kurz bevorstand.
Die Ordnungshüter ließen uns gerade noch durch, sodass wir den Ort flugs in Richtung Heinzenberg verlassen konnten.
Nun ging es in die nächste "Helling" - so heißen die kurzen aber knackigen Steigungen in Belgien - in den Ort hinein, ehe es wieder bergab ins Weiltal ging.
Von nun an lief es geschmeidig bis nach Essershausen auf der Straße, ehe wir über den geteerten Weiltal-Radweg bis nach Weilburg fuhren.
Hier wechselten wir den Begleitfluss und fuhren fortan bis zum Lahnbahnof an der Lahn entlang.
An der ehemaligen gräflichen Haltestelle der Lahntalbahn, bogen wir rechts ab und fuhren durchs Mühlental bis nach Braunfels.
Da es die ganze lange Tour schon ordentlich kalt war, der eine eiskalte Füße hatte (ohne Überschuhe losgefahren), die andere kurz vorm Hungerast war (zuviel Energie für´s radeln und die warmhaltung verbraucht und keinen Riegel dabei), waren alle froh, endlich bei Kaffee und Kuchen zu sitzen und sich aufzuwärmen.
So ging unser Opening Weekend nach 67km mit 705Hm bei ziemlicher Kälte mit einem versöhnlichen Heißgetränk zu Ende. (Stephan)