Schwarze Wolken ringsumher an diesem dunklen Samstag. Dennoch trafen sich die Unentwegten: Bernd, Michael und Paul, zur gewohnten Zeit am Treffpunkt, da die Wetter-App keinen Regen prophezeite. Schaun’ mer mal, dachten sich die Drei und fuhren geradewegs in das bedrohlich wirkende Dunkel. Eine Runde war schnell gefunden. Höhepunkt der Route sollte der ca. 3,5 km lange Anstieg auf der L3046, beginnend hinter Fleisbach und endend oberhalb von Beilstein, sein. Ein kleiner Diskurs zwischen Paul und Michael, ob man über die Grube Fortuna oder das Dillfeld fahren sollte, endete mit der Entscheidung, über die Fortuna zu fahren (der Landschaft wegen, der Verfasser). Ob es Paul zu seiner Arbeitsstätte zog? (liegt in der Nähe des Dillfelds) dachte sich der Verfasser……
Paul und Michael lieferten sich beim ersten Anstieg nach der Grube Fortuna ein kleines Rennen. 19 km/h durchschnittliche Geschwindigkeit bis zur Bergankunf. Respektabel!
Nach der rasenden Abfahrt nach Werdorf, kurz unterbrochen durch einen Halt an einer Baustellenampel in Berghausen, folgte zunächst lockeres Pedalieren durch das Dilltal, mit kleinem „Hopser“ über Daubhausen. Hinter Edingen sahen wir uns dann konfrontiert mit den ersten Ausläufern des Westerwaldes und dem schon erwähnten Anstieg auf der L3046. Paul, der sich in diesem Jahr schon einen gehörigen Trainingsvorsprung erarbeitet hat, zog das Tempo drastisch an. Am höchsten Punkt angekommen hatte der Zweitplatzierte ca. 20 Sekunden Rückstand. Aus Gründen der Kameradschaft bewahren wir Stillschweigen über den Rückstand des Drittplatzierten. Froh gelaunt, ob der überwunden Strapazen, ging es in flotter Fahrt weiter in Richtung Beilstein und dort auf die ersehnte Abfahrt über den Ulmtalradweg nach Biskirchen. Hier war nochmals volle Aufmerksamkeit gefordert, da die Flora ihre herbstlichen Aktivitäten auf der Fahrbahn hinterlassen und diese zu einem teils rutschigen und undurchsichtigen Belag geführt hatte. Bernd fuhr geradezu tollkühn voran, was sich in der Folge noch rächen sollte.
Kurz vor Biskirchen lautes Rufen aus dem „Off“. Bernd hatte einen Platten. Anführer Paul war heute wohl so im Flow, dass er auf lautes Rufen nicht mehr reagierte und alsbald in der Ferne als kleiner Punkt verschwand……
Da wiederum kein Plattenladen in der Nähe war (siehe Tour vom 21.09.), mussten Bernd und Michael selbst Hand anlegen und das Problem beseitigen. Ein weißes Etwas zog Bernd aus seinem Trikot. Das sollte also der Ersatzschlauch sein? Ein Aerothan-Schlauch war die Auskunft von Bernd. Soso, man lernt doch nie aus. Auch ein Vorteil des gemeinschaftlichen Radelns! Zusammen friemelten wir das etwas widerspenstige Teil auf die Felge. Unser Spezialist Stephan hätte seine Freude beim Zuschauen gehabt….
Zumindest war die Aktion erfolgreich, so dass wir, ein bisschen stolz auf das Geleistete, die letzten Kilometer gemütlich über Stockhausen und Lahnbahnhof zurück nach Solms fuhren.
Abgesehen von ein paar Tröpfchen bei Holzhausen hatte die Wetter-App, trotz der dunklen Wolken, Recht behalten.
Der Black Saturday bescherte uns gut drei Stunden schönen Radsport. Knapp 70 Kilometer Fahrstrecke und 850 erklommene Höhenmeter standen am Ende auf dem Messinstrument. (Michael)