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Kaffeefahrt

An diesem Wochenende wusste das Wetter nicht so wirklich, was es wollte.

Eigentlich näher am Sommer, als am Herbst, regnete es am frühen Morgen noch um dann in einen handfesten Sturm überzugehen.

Aber bis zu unserer Abfahrt stellte sich das Wetter dann doch noch.

Der Wind ließ etwas nach und es blieb ab da auch trocken.

So fand sich zum ersten mal in diesem Jahr eine echt große Gruppe an der DOH ein, die ein paar Kilometer unter ihre Pneus nehmen wollten.

Neben Silke, Bernd der Maschine, dem leisen Michael, Paul und mir, waren auch Evelyn zum zweiten Mal und Conny zu ihrer ersten Tour  am Start.

Schnell war die Vorstellung aller Mitfahrer vollzogen, die Gruppenzeichen und -gepflogenheiten (die verbal durchaus mal recht rustikal - aber nie bösartig, sein können ;-) während der Fahrt erläutert und so konnte es auch schon los gehen.

Über Burgsolms, den Lahnbahnhof, vorbei an Leun ging es nach Stockhausen, weiter nach Biskirchen und dann in Richtung Löhnberg..

Da wir das erste Mal seit langer Zeit in so einer großen Gruppe unterwegs waren und somit im öffentlichen Straßenverkehr das Ab- und Einbiegen nicht ganz so einfach war, kam unsere Marschgeschindigkeit durchaus einer Kaffeefahrt gleich.

Dem ein oder anderen hätte das auch zu gemütlich vorkommen können.

Tatsächlich ist es aber nur für die vorderen vermeintlich langsam, wogegen die hinteren ständig um den Anschluß an die Spitze kämpfen müssen.

Dieser Ziehharmonika-Effekt macht das Fahren in einer Gruppe (genau wie auch bei den Profis) immer recht anstrengend.

Doch bald gerieten wir auf Straßen und Wege, die nicht mehr so stark befahren waren und unsere Gruppe lief ab da auch sehr harnonisch.

Diese ersten knapp 20km waren gut zum einrollen, ehe es dann außerhalb von Löhnberg leicht nach Barig-Selbenhausen anstieg.

Weiter ging es bergauf bis nach Merenberg. Hier kamen wir erstmals etwas ins Schwitzen.

Kurz durchgeschnauft, kurz abgefahren - hinab nach Allendorf und schon stieg es schon wieder an nach Hasselbach.

Gaudernbach war die nächste Ortsdurchfahrt, die wir über die steilste Ausfahrt (bis zu 15%) hoch zur Runkler Straße durchradelten.

Nun ging es nur noch sanft gewellt weiter, bis wir die traumhafte Abfahrt nach Odersbach als Lohn für unsere Mühen genießen durften.

Auf diesem wunderbaren Teilstück entspannten sich sichtbar, die zuvor zur Faust geballten Gesichter, nach dem harten, steilen Knüppel.

Endlich mal macht rennradfahren Spaß ;-)

Da in der Ortsmitte noch eine Baustelle war, gab es während unserer Fahrt auch keinen Gegenverkehr, was die Abfahrt zum wahren Genuss machte.

Radfahren kann ja soooooooo schön sein.

Wir überquerten die Lahn nach Kirschhofen und pedalierten nun über den Leinpfad bis nach Weilburg.

Von da an lief es geschmeidig ab Löhnberg, nahezu den gleichen Weg wie zu Anfang unserer Tour, umgekehrt zurück.

In Burgsolms ließen wir dann in der Tat bei einem Kaffee und einem Stück Kuchen noch mal die heutige Runde Revue passieren.

Letztendlich standen bei dieser Kaffeefahrt 65km mit 695Hm auf der Uhr.     (Stephan)