· 

Der Sinn des Radfahrens

Herrliches Sommerwetter - so, wie es dem Radfahrer gefällt, nicht zu heiß, nicht schwül, kaum Wind - halt einfach traumhaft.

An solch einem Tag, nämlich dem heutigen, trafen sich Bernd, Michael und ich zu einer Sinnerfahrungsrunde.

Die Lemp sollte das erste Ziel sein. Also ging es zunächst über Oberbiel auf die Fortuna, hinab nach Berghausen, Werdorf und dann nach Ehringshausen.

Hier bogen wir ein ins Lemptal und befuhren auch ab Kölschhausen ein kurzes Stück der noch nicht für den Verkehr freigegebenen Straße in Richtung Niederlemp.

Doch noch vor der Grundmühle fuhren wir auf den hier wieder geteerten Radweg, der uns dann bis nach Oberlemp führte.

Über Bermoll gelangten wir auf die Feldwege in Richtung Altenkirchen und Groß-Altenstädten.

Ein kurzer Stich bergauf und wir kreutzten die Straße zwischen Hohensolms und Erda, um durch die Felder in Richtung Frankenbach zu sausen.

Nun ging es nach kurzer Abfahrt wieder bergauf in ein wunderschönes Tal, was uns fernab von Verkehr und Alltagstrubel alle Hektik vergessen ließ.

Kurz unterhalb der eisernen Hand fuhren wir nach Erda und weiter über Mudersbach und Niederweidbach an den Aartalsee.

Der Radweg hinab nach Herborn über teilweise ehemalige Bahntrassen ist immer wieder eine Reise wert.

So auch die Eisdielen in Herborn.

Jedoch war die erste auf unserem Weg schon voll. Die zweite in der Altstadt hatte trotz herrlichem Wetter leider geschlossen.

Was also tun? Bernd war der Meinung, zurück zur ersten zu fahren wäre Unsinn. Ich sagte, die nächste Eisdiele sei in Sinn.

Michael beschloss, dorthin zu fahren mache Sinn.

So kann man sich nun fragen, ist das schnelle Vorankommen von A nach B der Sinn der Radfahrens?

Oder ist es vielleicht die Gier nach vielen Kilometern oder immensen Summen an Höhenmetern, was uns auf die Räder treibt?

Nein - es ist die Lust auf´s gemeinsame radeln, schöne Gegenden zu sehen, die Natur zu genießen, in Verbindung mit Geselligkeit und einem leckeren (Spaghetti-) Eis ;-)

Nach einer ausgiebigen Pause ging es weiter über Edingen, Katzenfurt, Ehringshausen, Werdorf und Asslar entlang von Dill und später der Lahn wieder zurück in die Heimat.

Wenn es auch (zumindestens für mich auf den letzten 20km) leicht anstrengend auf dieser 105km langen Tour mit 800Hm gewesen ist, war es doch die knapp 4 1/2 stündige Fahrt wert, um den wahren Sinn des Radfahrens zu ergründen.     (Stephan)